Batterierichtlinie

Was steckt hinter der Batterie-Richtlinie?
Die neue Batterie-Richtlinie (Battery Regulation) der EU, die im Juli 2023 verabschiedet wurde, bringt erhebliche Änderungen und Anforderungen für Unternehmen mit sich, die Batterien herstellen, importieren, vertreiben oder verwenden.
Kernelemente der Batterie-Richtlinie
Ziele der Batterie-Richtlinie
- Die Richtlinie zielt darauf ab, Batterien nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten.
- Sie fördert die Kreislaufwirtschaft, Transparenz und Rückverfolgbarkeit.
- Ziel ist es, die Umweltauswirkungen von Batterien über ihren gesamten Lebenszyklus zu reduzieren.
Geltungsbereich
- Traktionsbatterien für Elektrofahrzeuge (EVs)
- Industriebatterien
- Haushaltsbatterien (z.B. AA, AAA)
- Starterbatterien (z.B. in Fahrzeugen)
- Gerätebatterien (z.B. in Smartphones oder Messgeräten)
Wichtige Anforderungen für Unternehmen
Nachhaltigkeit und Sicherheit
- Mindestanteil recycelter Materialien: Ab 2027 müssen bestimmte Batterien einen vorgeschriebenen Mindestanteil an recycelten Rohstoffen (z. B. Lithium, Kobalt, Nickel) enthalten.
- Kohlenstoff-Fußabdruck: Hersteller müssen den CO2-Fußabdruck ihrer Batterien offenlegen (ab Juli 2024) und später auch bestimmte Emissionsgrenzwerte einhalten.
- Sicherheitsanforderungen: Batterien müssen strenge Sicherheits- und Leistungsstandards erfüllen.
Lebensdauer und Reparierbarkeit
- Gerätebatterien müssen so gestaltet sein, dass sie einfach entfernt und ausgetauscht werden können.
- Hersteller müssen die Reparatur oder den Austausch von Batterien fördern.
Rückverfolgbarkeit
- Einführung eines Batteriepasses (ab 2026 für EV-Batterien und Industrie-Batterien)
- Er enthält Informationen zur chemischen Zusammensetzung, CO2-Emissionen und Recyclingfähigkeit.
- Der Pass wird digital verfügbar sein.
Sammlung und Recycling
- Erhöhter Sammelzielwert: Mindestens 63 % der tragbaren Altbatterien müssen bis 2027 gesammelt werden (70 % bis 2030).
- Verpflichtung zur Rücknahme: Unternehmen müssen Rücknahmesysteme für Altbatterien anbieten.
- Recyclingziele: Klare Vorgaben, wie viel Prozent bestimmter Materialien aus Altbatterien zurückgewonnen werden müssen (z. B. 80 % für Lithium ab 2031).
Auswirkungen auf Unternehmen
- Kosten: Unternehmen müssen in Forschung, Entwicklung und Anpassungen investieren, um die Anforderungen zu erfüllen.
- Innovation: Der Fokus auf Nachhaltigkeit könnte die Entwicklung neuer Technologien fördern.
- Lieferketten: Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Herkunft und den CO2-Fußabdruck ihrer Rohstoffe nachweisen können.
Sanktionen
Die Richtlinie sieht empfindliche Strafen bei Nichteinhaltung vor. Unternehmen sollten daher frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um sich auf die neuen Vorgaben vorzubereiten.
Handlungsempfehlungen
- Analyse der eigenen Prozesse: Prüfen, inwiefern bestehende Produkte und Prozesse angepasst werden müssen.
- Zusammenarbeit in der Lieferkette: Enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, um die Rückverfolgbarkeit und Recyclingfähigkeit sicherzustellen.
- Informationsbeschaffung: Sich über die nationalen Umsetzungsmaßnahmen informieren, da die Richtlinie von den EU-Mitgliedstaaten umgesetzt werden muss.
- Technologie-Investitionen: In nachhaltige Technologien und Recyclingmöglichkeiten investieren.
- Externe Beratung: Durch die Beratung eines externen Spezialisten, wie das KTW Green Complinace Center, stellen Sie sicher, dass Sie über alle Neuerungen der rapide wachsenden Richtlinie informiert sind. So verhindern Sie Haftungsfallen und den damit verbundenen Imageschaden